Medienpreise 2018

Die Medienpreisträger 2018 wurden geehrt

Bereits zum 5. Mal schrieb die Deutsche Diabetes Gesellschaft auch 2018 wieder Medienpreise für exzellente Aufklärung und Berichterstattung über Diabetes aus. Ohne engagierte und fundiert ausgebildete Journaliten, die komplexe medizinische Zusammenhänge laienverständlich, präzise und ansprechend aufbereiten, wäre unsere Arbeit weitaus schwierger. Zahlreiche Bewerbungen gingen wieder für die DDG-Medienpreise ein, die in den Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen und zum ersten Mal auch in der Kategorie Online vergeben werden. Die Preisverleihung fand am 9. November 2018 auf der Herbsttagung in Wiesbaden statt.

Für ein gutes Selbstmanagement müssen Diabetespatienten wissen, wie sie ihren Blutzucker richtig messen. Um dieses „Basiswissen“ geht es in dem Fernsehbeitrag von Markus Böhle, den wir in der Kategorie Fernsehen als besten Beitrag ausgewählt haben. Markus Böhle zeigt am Beispiel von drei Diabetespatienten verschiedene Methoden der Glukosemessung. In dem fünfminütigen Fernsehbeitrag, der für die ZDF-Sendung „Volle Kanne“ gedreht wurde und am 14. November 2017 gesendet wurde, zeigt der TV-Journalisten, wie die verschiedenen Methoden funktionieren und wie sie in den Alltag implementiert werden können. Das ist ihm gelungen – prägnant, verständlich und ausgewogen. Was uns in besonderem Maße gefallen hat, ist die positive Botschaft des Beitrags. Böhle gelingt es, die Patienten dazu zu ermuntern, die neuen Möglichkeiten der Blutzuckermessung für ein gutes Selbstmanagement auszuschöpfen.

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Wir alle wissen, wie komplex die Pharmako-Therapie des Diabetes ist. Wie man das für Nicht-Mediziner veranschaulichen kann – das ist eine Herausforderung für jeden Journalisten. In dem von uns als besten Printbeitrag ausgezeichneten Artikel von Eileen Stiller von FOCUS-Diabetes – erschienen in Heft 3, 2017 – geht es um moderne Diabetesmedikamente. Entstanden ist ein über 30 Seiten umfassendes Spezial Moderne Medikamente, in dem erklärt wird

für wen welche Medikamente infrage kommen, wie sie wirken, welche Nebenwirkungen es kann geben kann und was der Patient bei der Einnahme beachten muss.

Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten und leitliniengerechte Therapien bei Typ-2-Diabetes werden verständlich dargestellt. Frau Stiller lotet in ihrem sehr gut recherchierten Text das Thema Diabetesmedikamente in seiner ganzen Bandbreite aus: sachlich, neutral und wissenschaftlich fundiert. Besonders hervorheben möchte ich die hervorragend gestalteten und anschaulichen Grafiken, das aufgelockerte Layout und die Tatsache, dass es sich beim Gewinnerbeitrag um einen spannend zu lesenden Text handelt.

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Den Preis für den besten Hörfunkbeitrag können wir heute zwar nicht persönlich überreichen, aber ich möchte Ihnen diese Arbeit dennoch kurz vorstellen. Frau Ingeborg Hain hat sich in einem sehr gut gestalteten Hörfunkfeature mit dem Thema Metabolisches Syndrom bei Kindern und Jugendlichen befasst. Was Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Fettstoffwechselwerte für betroffene Kinder und Teenager sowie ihre Eltern bedeuten, zeigt dieser Beitrag für den Bayerischen Rundfunk, der am 20. März 2018 gesendet wurde. Er beschreibt moderne Ansätze wie multimodale Programme gegen Übergewicht mit den Eckpfeilern Ernährung, Sport und Psychologie sowie therapieunterstützende Hilfsmittel für den behandelnden Kinderarzt. Das Feature lebt von den emotional packenden O-Töne der Kinder und Jugendlichen und der Experten. Es ist ein exzellenter, verständlicher Radiobeitrag entstanden, der einen Überblick über die Ursachen des Typ-2-Diabetes gibt, aktuelle Forschungsergebnisse aufgreift und das Ganze mit den persönlichen Erfahrungen junger Betroffener verbindet. Ein wirklich preiswürdiges Werk.

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In diesem Jahr haben wir unsere Preis-Kategorien erweitert und zum ersten Mal um Einreichungen für den Sonderpreis Online gebeten. Diese Auszeichnung geht an die Video-Journalistin Ana-Marija Bilandzija. Sie hat für Zeit Online den Film Nach der Diät ins Koma gedreht. Dieser ist seit dem 4. April 2018 online verfügbar. Es geht darin um eine in der breiten Bevölkerung noch wenig bekannte Essstörung bei Typ-1-Diabetespatienten: Diabulimie. Essstörungen sind ein schwerwiegendes Gesundheitsproblem, das vor allem Mädchen und junge Frauen betrifft. Wie hochdramatisch und lebensbedrohlich diese Störung für junge Frauen mit Diabetes Typ 1 werden kann, zeigt der viereinhalb Minuten lange Beitrag. Die Filmerin porträtiert eine junge Frau, die sich absichtlich zu wenig Insulin spritzte, um abzunehmen, und die dann schließlich in ein lebensbedrohliches Koma fiel. Die Protagonistin berichtet über die psychischen Probleme, die mit der Erkrankung einhergingen, und wie und mit welchen Mitteln sie heute versucht, die Essstörung in den Griff zu bekommen. Der Film überzeugt durch die große Offenheit und den Mut der Protagonistin. Dadurch ist ein berührendes Porträt entstanden. Der Film lenkt eindringlich und ohne Sensationsgier den Blick auf eine noch wenig bekannte, aber sehr brisante Problematik. Das hat uns überzeugt.

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Diabetes ist eine sehr komplexe Erkrankung. Unsere Patienten brauchen viel Unterstützung und auch viel Information, damit sie ihren Alltag mit der Erkrankung gut managen können. Fundiert recherchierte und verständlich aufbereitete journalistische Beiträge – wie die heute von uns ausgezeichneten – leisten hier einen wertvollen Beitrag!

Mitglieder der Jury:

  • Vera Cordes, freie Medizinjournalistin und Moderatorin des Gesundheitsmagazins Visite, NDR Fernsehen
  • Dr. Martina Lenzen-Schulte, freie Journalistin u.a. für die FAZ und Medscape Deutschland
  • Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz, Stellvertretender Direktor Medizinische Klinik IV, Eberhard Karls Universität Tübingen, Vizepräsident und Mediensprecher der DDG
  • Volker Niehaus, Chefredakteur FOCUS-DIABETES und FOCUS-GESUNDHEIT
  • Volker Wildermuth, freier Hörfunkjournalist u.a. für den Deutschlandfunk

Medienpreis 2017: Finden Sie hier die Preisträger des Medienpreises 2017