Pressemitteilung

RKI-Bericht zum Fast-Food-Konsum von Kindern und Jugendlichen - eine DDG Stellungnahme

04.03.2020

Zum heute veröffentlichten Bericht des Robert-Koch-Instituts über den Fast Food-Konsum von Kindern und Jugendlichen erklärt Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG):

„Die Daten zeigen erneut, dass die Ernährung von Kindern und Jugendlichen stark von Umgebungsfaktoren abhängt. Sie greifen vor allem dann häufig zum Fast Food, wenn sie viel Zeit mit Fernsehen und im Internet verbringen. Deshalb ist die Gesellschaft gefordert, Kinder und Jugendliche vor gesundheitsschädlichen Einflüssen in den Medien zu schützen. Es gibt Belege, dass Fast Food-TV-Werbung direkt dazu führt, dass Kinder häufiger Fast Food essen und dass sie dabei sogar ein gutes Vorbild der Eltern zunichtemacht. Daher brauchen wir dringend ein Verbot von an Kinder und Jugendliche gerichtete Werbung für ungesunde Produkte, wie es in vielen Ländern bereits umgesetzt wird.“ 

Eine Studie mehrerer US-Universitäten mit 624 Kindern hat vor kurzem gezeigt: Kinder, die Fast Food-Werbung sehen, essen rund doppelt so häufig Fast Food wie Kinder ohne derartigen Werbeeinfluss, wenn ihre Eltern selten Fast Food konsumieren. Für die Studie wurden die Familien ein Jahr lang begleitet. Die Eltern füllten alle acht Wochen einen Fragebogen dazu aus, welche TV-Sendungen ihr Kind wie lange gesehen hatte. Die Forscher berechneten daraus und durch einen Abgleich mit Programmaufzeichnungen, wie viel an Kinder gerichtete Fast Food-Werbung (für McDonald’s) die Kinder in Kinderprogrammen wahrgenommen hatten. Zusätzlich berichteten die Eltern, wie oft ihr Kind in der vergangenen Woche bei McDonald’s gegessen hatte und ob sie selbst regelmäßig Fast Food essen.

Emond JA et al.: Influence of child-targeted fast food TV advertising exposure on fast food intake: A longitudinal study of preschool-age children. Appetite. 2019 Sep 1; 140:134-141

Bericht vom Robert-Koch-Institut: Fast-Food-Konsum bei 12- bis 17-Jährigen in Deutschland – Ergebnisse aus EsKiMo II. Journal of Health Monitoring. 2020 5(1)