„Entdecke die Welt der Diabetologie“

Students‘ Diabetes Day: 45 Teilnehmende kommen in Kontakt mit dem spannenden Fach

HEIDELBERG.  In den Curricula des Studiengangs Humanmedizin sind an vielen deutschen Universitäten nur zwei bis vier Unterrichtsstunden für die Diabetologie vorgesehen. Der Students‘ Diabetes Day der AG Nachwuchs will die Diabetologie sichtbarer machen und für das Fach begeistern.

Foto: Maximilian Reichert

Im April 2025 machte der Students‘ Diabetes Day (SDD) erstmalig in Baden-Württemberg Station. Mit Unterstützung der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie, Stoffwechselkrankheiten und Klinische Chemie des Universitätsklinikums Heidelberg konnte das Team um Maximilian Reichert, Mio Kesper und Dr. Jannik Dreesen von der AG Nachwuchs der nächsten Generation unser Fach näherbringen.

Renommierte Referierende werben um den Nachwuchs
Eröffnet wurde der Tag von DDG Präsidentin Professorin Dr. Julia Szendrödi. Die Ärztliche Direktorin der Klinik beleuchtete zentrale Themen wie Prävention, Versorgungsqualität und Subtypisierung des Diabetes und Prädiabetes. Unter Anleitung von Diabetesberaterin Birgit Wetekam konnten die Teilnehmenden CGM-Erfahrung sammeln und den eigenen Glukoseverlauf verfolgen. Prof. Dr. Erhard Siegel, Ärztlicher Direktor am St. Josefskrankenhaus Heidelberg, besprach als langjähriger Unterstützer der AG Nachwuchs im Workshop „Diabetologie im ersten Dienst“ mit den 45 Teilnehmenden anhand eines Falls, wie ein diabetologischer Notfall in der Notaufnahme diagnostiziert und behandelt wird.

„Rein theoretisches Lernen bereitet meiner Erfahrung nach nicht optimal auf den Anfang der klinischen Tätigkeit in unserem so praktischen Fach vor. Wir wollen hier eine möglicherweise vorhandene Angst abbauen“, so Dr. Jonas Laaser, einer der Sprecher der AG Nachwuchs. Er verwies darauf, dass „irgendwann jede*r Ärzt*in unabhängig der Fachrichtung nachts angerufen und mit der Behandlung eines Menschen mit Hyperglykämie konfrontiert wird“. Der Workshop könne eine Lücke im Studium schließen.

Dr. Dorothea Reichert, niedergelassene Diabetologin in Landau i. d. Pfalz, stellte u. a. die Vor- und Nachteile der AID-/Pumpentherapie vor. „Erst wenn man einen praktischen Einblick in den Alltag der Menschen mit Diabetes mellitus bekommt, werden einem einzelne Probleme – wie Alarme in der Nacht – bewusst“, findet Dr. Jannik Dreesen. Dr. Lena Jakob, Ärztin in Weiterbildung Innere Medizin und angehende Diabetologin im St. Josefskrankenhaus, begleitete in ihrem Vortrag einen fiktiven Patienten durch verschiedene Lebensphasen mit Typ-1-Diabetes. Sie zeigte auf, wie eine frühe Diabeteserkrankung Eigenschaften wie Disziplin, Offenheit und Struktur als Stärken ausprägen kann.

Die AG Nachwuchs der DDG

  • Die AG unterstützt den DDG Vorstand, die Lehre und die beruflichen Möglichkeiten in der Diabetologie zu verbessern und Mediziner*innen sowie (Natur-)Wissenschaftler*innen dauerhaft für eine Tätigkeit in Praxis, Klinik und Forschung zu gewinnen.
  • Neben den Students‘ Diabetes Days organisiert die AG (nachwuchs@ddg.info) im Rahmen von Diabetes Kongress und Diabetes Herbsttagung ein Reisestipendien-Programm.
  • Über ihre Aktiviäten informiert die AG z. B. auch im Podcast O-Ton Diabetologie und auf Instagram (ddg_ag_nachwuchs).

Informationen zu den Stipendien und zur Famulatur- und PJ-Börse: www.ddg.info/nachwuchsfoerderung

Zum Abschluss wurden Angebote für interessierte Studierende präsentiert, z. B. Doktorarbeiten, Famulaturen oder PJ-Tertiale an der gastgebenden Klinik sowie Fördermöglichkeiten durch die DDG. „Der Frühjahrskongress und die DDG-Herbsttagung sind großartige Chancen, die Diabetologie besser kennenzulernen. Als Stipendiat begegnete ich dort einer herzlichen und nachwuchsorientierten Fachgemeinschaft, die viele niederschwellige Angebote für Studierende und junge Ärzt*innen geschaffen hat“, berichtet Mio Kesper, Student im Praktischen Jahr in Heidelberg.

Dr. Jannik Dreesen, Mio Kesper, Maximilian Reichert und Dr. Jonas Laaser für die AG Nachwuchs