Fundiertes Diabeteswissen in Reha-Kliniken
BERLIN. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) verstärkt das therapeutische Personal in ihren Reha-Kliniken: Seit Januar müssen die Fachabteilungen für Kardiologie und Gastroenterologie mit Schwerpunkt Diabetologie in den Reha-Kliniken der DRV nun zusätzlich Diabetesberater*innen sowie Diabetesassistent*innen beschäftigen.

Rund 7.000 Menschen nahmen 2023 eine Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung wegen einer Diabeteserkrankung in Anspruch. „Infolge der steigenden Zahlen von Menschen, die an Diabetes mellitus leiden, nimmt auch die Zahl hiervon betroffener Rehabilitandinnen und Rehabilitanden zu: Hierauf hat die Deutsche Rentenversicherung mit einer aktualisierten Strukturanforderung reagiert“, erklärt Brigitte Gross, Direktorin bei der Deutschen Rentenversicherung Bund.
Konkret bedeutet das: Reha-Kliniken mit den Fachabteilungen Gastroenterologie und Kardiologie, die besonders viele und immer mehr Menschen mit Diabetes mitbehandeln, müssen seit Januar 2025 in den Teams der Ernährungstherapie neben Fachkräften der Bereiche Diätassistenz oder Oecotrophologie nun auch Personal beschäftigen, das für Diabetesberatung und Diabetesassistenz qualifiziert ist. Dies gilt sowohl für stationäre als auch ambulante Rehabilitationsmaßnahmen.
Gezielte Betreuung für nachhaltigen Reha-Erfolg
Die verpflichtende zusätzliche Einbindung von Diabetesfachkräften erfüllt nicht nur eine formale Anforderung. Sie sichert auch den steigenden Bedarf an spezialisierter Beratung und Begleitung von Menschen mit Diabetes mellitus. „Moderne Medikamente, neue Technologien wie Insulinpumpen oder kontinuierliche Glukosemessung – all das verlangt fundiertes Wissen und gezielte Anleitung durch qualifiziertes Personal“, so Professorin Dr. Julia Szendrödi, Präsidentin der DDG, Heidelberg. Auch ermöglicht die neue Strukturanforderung, dass in den diabetologischen Fachabteilungen der Reha-Kliniken ärztliche Leistungen delegiert werden können.
Die durch die DDG ausgebildeten Diabetesfachkräfte stärken somit das Reha-Team in seinen therapeutischen Maßnahmen, erleichtern die Lebensstilumstellung der Betroffenen, sichern das Diabetesmanagement und spielen eine wichtige Rolle bei der strukturierten Schulung und Beratung für das lebenslange Selbstmanagement. Dadurch verbessern sie nachhaltig den Erfolg der Rehabilitation und legen die Basis für die Stärkung der Patientenkompetenz und eine nachhaltige Änderung des Lebensstils.
Reha bei Diabetes in jeder Erkrankungsphase möglich
Ziel einer Reha der Deutschen Rentenversicherung ist, dass die Rehabilitand*innen erwerbsfähig bleiben oder wieder werden. Angezeigt ist sie, wenn die diabetesbedingten Funktions- und Teilhabestörungen die berufliche Tätigkeit bedrohen oder die Erwerbsfähigkeit bereits gefährdet ist. „Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 können dank multimodaler Behandlungsansätze im interdisziplinären Team in jeder Erkrankungsphase und auch wiederholt behandelt werden. Damit leistet die medizinische Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung in der sektorenübergreifenden Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus als unterstützende Therapieoption im Rahmen einer Gesamtbehandlungsstrategie einen wichtigen Beitrag“, sagt Brigitte Gross.
Mit der Verstärkung des Personals um Diabetesfachkräfte reagiert die DRV auf die steigende Zahl von Menschen, die mit der Diagnose Diabetes in den Kliniken behandelt werden. Die DDG begrüßt die Neuerung in den Einrichtungen der DRV, verbessert sie doch die flächendeckende Versorgung und stärkt die hohe Fachkompetenz der DDG Qualifikationen.
Redaktion diabetes zeitung